
Das Problem
In Spanien werden die Galgos leider meist nur als Gebrauchhunde betrachtet, die die Jäger zur Jagd “benutzen”. Gleichzeitig züchten sich die Jäger ihren eigenen Nachwuchs heran und da Galgos oft recht große Würfe haben, wird natürlich auch mit dem Verkauf der Welpen Geld verdient. Vielen Hündinnen sieht man an, dass sie als Gebärmaschinen missbraucht wurden.
Das Hauptproblem entsteht durch diese wilden Züchtungen. Wenn im Durchschnitt eine Galga zwei Mal im Jahr 10 Welpen gebärt und davon letztlich nur 2 oder 3 für die Jäger “nützlich sind”, was passiert dann mit den anderen?
Die Antwort ist ziemlich einfach, diese werden ausgesetzt, weggejagd oder in den Tötungsstationen abgegeben, wo sie dann schliesslich nach 15 Tagen eingeschläfert werden. Vielfach kommt es auch zu schlimmen Misshandlungen. Nach alter Tradition wurden Galgos am Ende der Jagdsaisaon von Olivenbäumen aufgehängt, man warf sie in Brunnen, wo sie ertranken oder in trockenen Brunnen dann verhungerten. Obwohl diese Dinge inzwischen unter Strafe stehen, kommt das auch heute leider noch vor. Es passieren auch viele Unfälle und leider bringen die wenigsten Spanier diese Tiere dann zum Tierarzt, die meisten werden einfach schwer verletzt liegen gelassen. Die Galgos mit mehr Glück werden von den Tierschützern gefunden oder von ihren Besitzern auch direkt in den privaten Tierheimen abgegeben. Natürlich sind das alles keine Lösungen um die Überpopulation in den Griff zu bekommen.
Die Bedingungen in denen die Galgos auch heute noch leben, sind oft mehr als erbärmlich. Die “Galgueros” haben “corralones” (kleine Garagen oder Speicher) mit wenig oder keinem Licht und ohne Durchlüftung. Diese “corralones” findet man in Spanien überall. Hier werden oft 10 oder 20 Galgos gehalten.
Vor Jahrhunderten waren die Galgos ein Symbol für Reichtum und Wohlstand. Heutzutage sind sie ein Symbol für Misshandlungen und für viele von uns Spaniern ist es eine Schande, dass so etwas in unserem Land noch passiert und toleriert wird.

Im Ausland wird dieses Verhalten zun den Tieren auch hart kritisiert, aber das scheint die Galgueros nicht zu kümmern und auch die Politiker zeigen kein Interesse das zu ändern.
Die Lösungen
Natürlich gibt es Lösungen. Einige Lösungsansätze könnten in der Bevölkerung einfach und schnell umgesetzt werden andere Lösungen sind Aufgabe der Politiker.
Einige Ansätze könnten sofort helfen, andere sind eher auf lange Sicht hilfreich.
Auf kurzer Sicht:
- Die bestehenden Gesetze sollten noch verschärft werden und vor allem sollten Verstösse endlich verfolgt und auch gerichtlich bis zum Ende durchgesetzt werden, um abschreckende Wirkung zu haben.
- Die ensprechenden Behörden sollten alle Tiere tierärztlich kontrollieren lassen und sollten auch darauf bestehen, dass alle Tiere durch Chips identifiziert werden können und geimpft sind. Ebenso müssen die Haltungsbedingungen verschärft kontrolliert werden.
Solange das nicht zur Regel wird, sind wir Tierschützer die Einzigen, die etwas helfen können. Aber auch wenn es inzwischen viele private Tierschutzgruppen gibt, wir können die überwältigende Zahl der Tiere in Not nicht alleine schaffen.
Auf lange Sicht:
- Erziehungsprogramme in den Schulen um den Respekt für die Natur und den Tieren zu fördern. Man muss ein Umdenken in der Bevölkerung erreichen, damit sie ihre Tiere mit Verantwortung halten. Alle Tiere in privater Haltung sollten kastriert werden und alle müssten durch einen Mikrochip identifiziert werden können.
- Durch Aufklärung muss man die Bevölkerung dahin lenken, dass man Tiere aus den Tierheimen und Tötungsstationen adoptiert, anstatt sie von Züchtern zu kaufen.
- Die Gemeinden müssten über das generelle Tierschutzgesetz dazu verpflichtet sein, dass ein Programm für Gratiskastration und Chipung aufgelegt wird, anstatt die Tötungsstationen zu unterhalten.
Sicherlich werden viele von Ihnen glauben, nachdem Sie alles bis hier gelesen haben, dass wir von einer Utopie schreibe. Aber wir versuchen Optimisten zu sein. Wenn es Lösungen gibt, soll man die Hoffnung nie aufgeben. Immer mehr Menschen kämpfen für den Tierschutz und wir können langsam einen Wechsel bewirken.
Sollten Sie wie wir denken und glauben, dass es sich lohnt für eine bessere Welt zu kämpfen, dann sprechen Sie darüber mit ihrer Familie, mit den Nachbarn, Freunden und Kollegen. Wenn auch nur ein Mensch aus diesem Kreis anfängt sich für den Tierschutz in irgendeiner Art zu engagieren, dann hat es sich gelohnt!

15 Neugierigkeiten über die Galgos:
- Ein laufender Galgo ist 75% der Zeit in der Luft.
- Die Rute hat die Funktion eines Ruders.
- Galgos können Objekte auf eine Distanz bis zu 800 Meter entdecken.
- Sie haben eine Sichtweite von 270º was bedeutet, dass der Galgo auch Objekte sieht, die seitlich hinter ihm sind.
- Ihre Sicht ist stereoskopisch, was bedeutet, dass sie Objekte in Bewegung besser als im Stillstand sehen.
- Galgos haben mehr rote Blutzellen als jede andere Hunderasse, das muss so sein, damit sie mehr Sauerstoff in die Muskeln schicken können um so schneller zu laufen.
- Es gibt bei Galgos nur eine universele Blutgruppe und sie werden somit als Blutspender für andere Hunde gebraucht.
- Galgo’s haben deutlich seltener genetische und Erbkrankheiten als andere Rassen.
- Sie haben auch eine höhere Körpertemperatur als andere Rassen.
- Obwohl es schwer zu glauben ist, springen sie sehr hoch und es gibt eine Beschreibung von einem Galgo, der 9,14 Meter übersprungen hat!
- Die Mehrkeit der Galgos finden es schwer auf dem Boden zu sitzen, weil es unbequem für sie ist und wenn sie sich setzen, dann bleiben sie meistens etwas über dem Fussboden ohne ihn zu berühren.
- Viele Persönlichkeiten wie Cleopatra, Al Capone, Frank Sinatra, Leonard Nimoy und Henry VIII waren Besitzer von Galgos.
- Der Windhund hat in der Geschichte Pharaos, Königen und Zaren gehört. Die Rasse war nur für die Aristokraten und die höhere Schicht bestimmt. In England war es dem normalen Volk zeitweise verboten Windhunde zu besitzen.
- Es ist die einzige Rasse, die in der Bibel erwähnt wird.
- Passt auf! Galgos machen süchtig. Wenn man mit einem anfängt, dann kommt sehr schnell der Wunsch nach einem Zweiten auf!

Warum werden dann diese wunderbaren Tiere in Spanien so schlecht behandelt? Warum werden sie nicht geschätzt?
Weil sie nicht aggresiv sind und nicht zurückbeissen.
Weil sie sich nicht wehren.
Weil sie sehr empfindlich sind.
Weil sie als ein Arbeitswerkzeug gesehen werden, nicht als ein Hund, als ein Freund.
Leider ist das noch immer so und auch die junge Generation übernimmt oft die Einstellung der Älteren, ohne darüber nachzudenken.
Hier eine kurze Geschichte:
Ich ging in diesem kleinen Dorf “La Puebla de Cazalla” spazieren und zwar mit einem gerade geretteten Galgo. Gegenüber war eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter.
Als sie uns sah, sagte die Mutter zur Tochter : “Schau was für einen Hund diese Frau hat.” Darauf antwortete das etwa 6-Jährige Mädchen: “Das ist kein Hund, Mama, das ist ein Galgo!”
Wann werden diese Tiere als sensible Wesen gesehen sehen, die unheimlich lieb und zärtlich sind?
All die Tierliebhaber, die unsere Natur und deren Bewohner lieben, müssen daran arbeiten damit dieses Elend ein Ende nimmt. Durch unser Beispiel können wir vielen Menschen die Augen und das Herz öffnen, damit sie lernen unsen Planeten und dessen Lebewesen zu schätzen.